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Cup-Triumph der Senioren

Der FC Lachen/Altendorf feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Im dritten Teil unserer Serie blicken wir auf den grössten Erfolg zurück – den Sieg der Senioren 1980 im Schweizer Cup.

von Vincenzo Capodici

Auf dem Papier war die Sache klar: Die Senioren des NLA-Klubs Lausanne Sports waren Favorit im Final des Schweizer Cups 1980. Immerhin hatten sie ein paar Alt-Internationale in ihren Reihen. Den Lachner Senioren blieb also die Rolle des Aussenseiters, der nichts zu verlieren hatte. Als Vorteil für den vermeintlichen Underdog kam hinzu, dass der FC Lachen Heimrecht hatte im Cup-Endspiel vom 14. Juni 1980. Über 1000 Fans verfolgten den Match auf dem Lachner Seefeld.

Der Lachner Spieler Ruedi Bono muss vor dem Lausanne-Spiel ein gutes Gefühl gehabt haben oder er machte auf Zweckoptimismus. «Lachen gewinnt mit einem Tor Vorsprung», liess er sich in der Lokalpresse zitieren. Und wie er es vorausgesagt hatte, siegte Lachen – sogar mit zwei Toren mehr als der Gegner. Den Märchlern gelang es, den Favoriten aus der Romandie mit 4:2 niederzuringen. Mit ihrem Triumph schafften sie eine Sensation. Im Matchbericht äusserte sich der Berichterstatter des «March-Anzeiger» euphorisch: «In einem ausgezeichneten, flüssigen Spiel dominierten die Lachner Senioren ihre Gegner aus Lausanne praktisch von der ersten Minute an. Durch ihr gradliniges Spiel kamen die Lachner zu vielen Torchancen. Dem Angriffswirbel der Einheimischen hatten die Lausanner vor allem in der zweiten Halbzeit nicht mehr allzu viel entgegenzusetzen.» Langer Weg ins Finale

Der Weg der Lachner Senioren in das nationale Endspiel war lang gewesen. Denn sie hatten sich zunächst im regionalen Cupwettbewerb durchsetzen müssen. Danach warteten Gegner aus der ganzen Schweiz. Lausanne-Sports konnte dagegen als Titelverteidiger zu einem späteren Zeitpunkt im nationalen Wettbewerb einsteigen. Die Märchler mussten insgesamt zehn Cuppartien gewinnen, um den Einzug in den Final zu schaffen. Zuletzt schalteten sie Rebstein Aesch, Lugano sowie Emmenbrücke aus. Als die Lachner Senioren das Endspiel des Schweizer Cups erreichten, waren sie eine eingespielte, wettkampftüchtige Truppe.

Im Final lieferte der FC Lachen eine starke, überzeugende Leistung. Zum Matchwinner entwickelte sich Leo Ruhstaller, der kurz vor der Pause den 2:2-Ausgleich schoss und zu Beginn der zweiten Halbzeit den vorentscheidenden Führungstreffer zum 3:2 erzielte. Mit seinem Treffer zum 4:2 machte dann Peter Inglin alles klar. Das erste Tor der Lachner hatte Herbert Hager geschossen, bevor die Gäste mit Robert Sermont zweimal skorten und die Lachner kurz aus der Fassung brachten.

Vor allem die zweite Halbzeit des Senioren-Endspiels entwickelte sich zu einer Demonstration der Märchler. Sie wirkten frischer, engagierter und schneller. Die meisten Lausanner waren stehend K. o. Eine womöglich entscheidende Rolle spielte, dass die Lachner etwas jünger waren als die Lausanner und somit über die bessere Kondition verfügten. Nach dem Schlusspfiff stürmten die vielen jugendlichen FCL-Fans auf das Spielfeld, um sich unter die Lachner Cuphelden zu mischen und mit ihnen zu feiern.

«Nach dem 1:2 hatten wir etwas Glück», sagte Captain Ernst Inglin nach dem Endspiel. «Die zweite Hälfte haben wir jedoch klar dominiert.» Den Sieg seiner Mannschaft führte er vor allem auf das hervorragende Teamwork zurück: «Jeder hat für den anderen gekämpft.» Den denkwürdigen Cupfinal gegen Lausanne-Sports spielte die Lachner Seniorenmannschaft mit folgender Aufstellung: Eugen Gyr, Kurt Häni, Heinz Siegel (21. Leo Ruhstaller, 72. Werner Schnellmann), Fritz Bono, Herbert Schweizer, Herbert Hager, Ruedi Bono, Ernst Inglin, Peter Inglin, Werner Umberg, René Gross (55. Hans Schnider). Marcel Bruhin, der dem Cupsiegerkader angehörte, fehlte im Final.

Der Schweizer Senioren-Cupsieger aus Lachen. Stehend von links nach rechts: Hans Steinegger, Ernst Inglin, Fritz Bono, Peter Inglin, Heinz Sigel, Kurt Häni, Leo Ruhstaller, Walter Ricklin, Guido Bonazzola. Kniend: Ruedi Bono, Herbert Schweizer, Eugen Gyr, Karl Kaiser, Herbert Hager, René Gross und Hans Schnyder.

Bild zvg

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